Holger Ruf Astrophotography

Mein Blick in die Sterne über Ulm

Der Cirrusnebel: Ein faszinierender Blick auf den Schleier-Nebel

Am 8. Juli 2024 hatte ich die Gelegenheit, den beeindruckenden Cirrusnebel, auch bekannt als Schleier-Nebel, im Sternbild Schwan zu fotografieren. Diese atemberaubende Region des Nachthimmels ist Teil des Cygnusbogens, einer Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln, die sich in einer Entfernung von rund 2500 Lichtjahren von der Erde befinden. Der Cirrusnebel ist der Überrest einer Supernova, die vor etwa 8000 Jahren stattfand.

Technische Details der Aufnahme

Für diese Aufnahme kam mein Askar ACL200-Teleskop zum Einsatz, kombiniert mit der ZWO ASI2600MC DUO-Kamera. Um die besten Details des Nebels herauszuarbeiten, verwendete ich den Optolong L-eXtreme 2″-Filter, der speziell für die Astrofotografie entwickelt wurde. Die Montage wurde von der ZWO AM3-Montierung unterstützt und das gesamte Setup wurde über den ZWO ASIAIR Plus verwaltet.

Die Aufnahme selbst bestand aus 10 RGB-Einzelbildern mit einer Belichtungszeit von jeweils 180 Sekunden für die Sterne sowie 99 Frames mit dem Optolong L-eXtreme-Filter, was insgesamt eine Integrationszeit von 5 Stunden und 27 Minuten ergibt. Die Bedingungen waren ideal, mit einem durchschnittlichen Mondalter von 2,46 Tagen, was eine klare Sicht auf den Nebel ermöglichte.

  • Aufgenommen in einer Nacht im Juli 2024 von der Kanareninsel La Palma.
  • Belichtungszeit:
    • 30 Minuten RGB, aufgeteilt in 10 einzelne Bilder mit jeweils 180 Sekunden Belichtungszeit.
    • ca 5 Stunden Ha-Schmalband mit dem Optolong L-eXtreme Filter, aufgeteilt in 99 einzelne Bilder mit jeweils 180 Sekunden Belichtungszeit.
  • Aufnahmeequipment: Askar ACL 200, ZWO ASI 183 MC pro auf einer ZWO AM3 Montierung. Nachführung mit ASIAIR plus.
  • Bildbearbeitung erfolgte in PixInsight, GraXpert und Photoshop

Die Bilder sind in voller Auflösung auf meinem AstroBin-Account einsehbar.

Die Schönheit des Cirrusnebels

Der Cirrusnebel wurde erstmals am 5. September 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt, der ihn als „ausgedehnt“ und „verzweigt“ beschrieb. Die ersten Fotografien des Nebels wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Isaac Roberts angefertigt.

Trotz seiner Gesamthelligkeit von etwa 7 mag ist der Nebel aufgrund seiner großen Flächenausdehnung von 230′ × 160′ für Amateurastronomen nicht leicht zu beobachten. Der Einsatz kontraststeigernder Nebelfilter kann hierbei sehr hilfreich sein. Auf Fotografien, insbesondere im kurzwelligen Spektralbereich, tritt der Nebel deutlich hervor und zeigt seine beeindruckenden Strukturen.

Die Kombination aus technischer Herausforderung und der ästhetischen Schönheit des Cirrusnebels macht diese Aufnahme zu einem besonderen Erlebnis.

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